Domänencontroller Master virtualisiert betreiben

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Innerhalb einer UCS-Domäne sollte das erste installierte System immer der DC Master sein. Wenn aber der DC Master per UVMM virtualisiert werden soll, so kann wie folgt vorgegangen werden:

Im ersten Schritt wird auf der Hardware ein DC Slave oder als Alternative ein DC Backup installiert:

  • Bei der Installation muss das automatische Joinen am Ende der Installation deaktiviert werden.
  • Bei der Softwareauswahl sollte UMC, UVMM und eine Virtualisierungstechnologie (Xen oder KVM) ausgewählt werden. Alle anderen Optionen in der Softwareauswahl können anhand der weiteren Bestimmung des Servers an- oder abgewählt werden.

Nach der erfolgreichen Installation sollte der DC Slave aktualisiert werden:

univention-updater net
univention-security-update net

Sofern eine Aktualisierung stattgefunden hat, sollte das System neu gestartet werden.

Nach dem Neustart wird libvirt gestartet:

/usr/sbin/libvirtd -d

Im Verzeichnis /var/lib/libvirt/images/ wird nun ein Image für den DC Master abgelegt. In diesem Beispiel wird eine 20 GB große Festplatte erzeugt. Die Größe kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Wird KVM als Virtualisierungstechnologie eingesetzt, ist der Einsatz des qcow2-Imageformates zu empfehlen.

cd /var/lib/libvirt/images/
qemu-img create -f qcow2 master.qcow2 20G # empfohlen für KVM

Für die Nutzung von Xen ist nur das raw-Format geeignet:

cd /var/lib/libvirt/images/
qemu-img create -f raw master.raw 20G # für Xen

Zusätzlich wird ein UCS-Installations-Image benötigt. Entweder wird das Image direkt vom Univention Downloadserver heruntergeladen oder aus einer vorhandenen DVD eine Abbilddatei erzeugt, beispielsweise:

cd /var/lib/libvirt/images/
dd if=/dev/cdrom of=ucs-2.4_amd64.iso

Da UVMM zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar ist, muss die Definition der virtuellen Maschine von Hand erzeugt werden. Die Definitionen unterscheiden sich je nach eingesetzter Virtualisierungstechnologie.

Definition des Masters für KVM

Am einfachsten wird dazu ein Editor geöffnet und eine Datei mit dem folgenden Inhalt generiert:

Datei:Master_kvm.xml

<domain type='kvm' xmlns:qemu='http://libvirt.org/schemas/domain/qemu/1.0'>
  <name>master</name>
  <memory>524288</memory>
  <vcpu>1</vcpu>
  <os>
    <type arch='x86_64' machine='pc-0.14'>hvm</type>
    <boot dev='hd'/>
    <boot dev='cdrom'/>
  </os>
  <features>
    <acpi/>
    <apic/>
  </features>
  <clock offset='utc'/>
  <on_poweroff>destroy</on_poweroff>
  <on_reboot>restart</on_reboot>
  <on_crash>destroy</on_crash>
  <devices>
    <emulator>/usr/bin/kvm</emulator>
    <disk type='file' device='disk'>
      <driver name='qemu' type='qcow2'/>
      <source file='/var/lib/libvirt/images/master.qcow2'/>
      <target dev='vda' bus='virtio'/>
    </disk>
    <disk type='file' device='cdrom'>
      <driver name='qemu' type='raw'/>
      <source file='/var/lib/libvirt/images/ucs-2.4_amd64.iso'/>
      <target dev='hda' bus='ide'/>
      <readonly/>
    </disk>
    <interface type='bridge'>
      <source bridge='eth0'/>
      <model type='virtio'/>
    </interface>
    <input type='tablet' bus='usb'/>
    <input type='mouse' bus='ps2'/>
    <graphics type='vnc' port='-1' autoport='yes' listen='0.0.0.0' keymap='de'/>
  </devices>
</domain>


Die Werte können an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Die virtuelle Maschine wird dann anhand der in der XML-Datei enthaltenen Definition angelegt:

virsh define Master_kvm.xml

Das System kann nun mit virsh gestartet werden:

virsh start master

Anschließend kann über einen VNC-Client auf dem DC Slave die Installation des DC Master durchgeführt werden. Von einem Linux-Desktop aus kann beispielsweise mit dem folgenden Befehl zugegriffen werden:

xtightvncviewer <IP des DC Slave>:0

Definition des Masters für Xen

Bei der Nutzung von Xen erfolgt die Definition in zwei Schritten. Zuerst sollte eine Datei preMaster_xen.xml mit folgendem Inhalt angelegt werden:

<domain type='xen' id='2'>
  <name>master</name>
  <memory>1048576</memory>
  <currentMemory>1048576</currentMemory>
  <vcpu>1</vcpu>
  <bootloader>/usr/bin/pygrub</bootloader>
  <bootloader_args>-q</bootloader_args>
  <os>
    <type>linux</type>
  </os>
  <clock offset='utc'/>
  <on_poweroff>destroy</on_poweroff>
  <on_reboot>restart</on_reboot>
  <on_crash>destroy</on_crash>
  <devices>
   <emulator>/usr/lib/xen/bin/qemu-dm</emulator>
   <disk type='file' device='cdrom'>
      <driver type="file"/>
      <driver name='tap2' type='aio'/>
      <source file='/var/lib/libvirt/images/ucs-2.4_i386.iso'/>
      <target dev='xvdb' bus='xen'/>
      <readonly/>
    </disk>
    <disk type='file' device='disk'>
      <driver type="file"/>
      <driver name='tap2' type='aio'/>
      <source file='/var/lib/libvirt/images/master.raw'/>
      <target dev='xvda' bus='xen'/>      
    </disk>
    <interface type='bridge'>
      <source bridge='eth0'/>
      <script path='/etc/xen/scripts/vif-bridge'/>
      <target dev='vif2.0'/>
    </interface>
    <console type='pty' tty='/dev/pts/1'>
      <source path='/dev/pts/1'/>
      <target type='xen' port='0'/>
    </console>
    <input type='mouse' bus='xen'/>
    <graphics type='vnc' port='-1' autoport='yes' listen='0.0.0.0' keymap='de'/>
  </devices>
</domain>

Die Werte können an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Die virtuelle Maschine wird dann anhand dieser Konfiguration angelegt:

virsh define preMaster_xen.xml

Das System kann nun mit virsh gestartet werden:

virsh start master

Anschließend kann über einen VNC-Client auf dem DC Slave die Installation des DC Master durchgeführt werden. Von einem Linux-Desktop aus kann beispielsweise mit dem folgenden Befehl zugegriffen werden:

xtightvncviewer <IP des DC Slave>:0

Bei der Definition des Bootloaders muss das Festplattenimage angegeben werden: /dev/xvda bei der Installation in den Master Boot Record, /dev/xda1 bei der Installation in den ersten Sektor der Bootpartition.

Nach Abschluss der Installation erfolgt ein Neustart in den Installer hinein. Mit

xm destroy premaster

wird das System abgeschaltet.

Vor dem Neustart muss noch das CD-ROM-Laufwerk entfernt werden, in dem die Konfiguration der Maschine anhand einer Datei Master_xen.xml mit dem folgenden Inhalt neu erzeugt wird:

<domain type='xen' id='2'>
  <name>master</name>
  <memory>1048576</memory>
  <currentMemory>1048576</currentMemory>
  <vcpu>1</vcpu>
  <bootloader>/usr/bin/pygrub</bootloader>
  <bootloader_args>-q</bootloader_args>
  <os>
    <type>linux</type>
  </os>
  <clock offset='utc'/>
  <on_poweroff>destroy</on_poweroff>
  <on_reboot>restart</on_reboot>
  <on_crash>destroy</on_crash>
  <devices>
    <emulator>/usr/lib/xen/bin/qemu-dm</emulator>
    <disk type='file' device='disk'>
      <driver type="file"/>
      <driver name='tap2' type='aio'/>
      <source file='/var/lib/libvirt/images/master.raw'/>
      <target dev='xvda' bus='xen'/>
      <boot order='1'/>
    </disk>
    <interface type='bridge'>
      <source bridge='eth0'/>
      <script path='/etc/xen/scripts/vif-bridge'/>
      <target dev='vif2.0'/>
    </interface>
    <console type='pty' tty='/dev/pts/1'>
      <source path='/dev/pts/1'/>
      <target type='xen' port='0'/>
    </console>
    <input type='mouse' bus='xen'/>
    <graphics type='vnc' port='-1' autoport='yes' listen='0.0.0.0' keymap='de'/>
  </devices>
</domain>
virsh undefine master
virsh define Master_xen.xml

Danach kann die Maschine neu gestartet werden:

virsh start master

Abschluss der Installation

Nach der Installation des DC Master sollte dieser aktualisiert werden:

univention-updater net
univention-security-update net

Außerdem muss das Paket univention-virtual-machine-manager-schema installiert werden:

univention-install univention-virtual-machine-manager-schema

Nach dem Reboot des DC Master kann der DC Slave nun der Domäne beitreten. Dazu wird als Nameserver für den DC Slave die IP-Adresse des DC Master gesetzt:

ucr set nameserver1="<IP-Adresse des DC Master>"

Anschließend wird der Domänenbeitritt auf dem DC Slave gestartet:

univention-join

Nach einem Reboot des DC Slave steht in UMC (erreichbar unter https://<IP-Adresse des DC Slave>/umc/) das UVMM-Modul zur Verfügung. Dort kann nun auch der DC Master per UVMM modifiziert werden.

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